Die Geschichte Chinas
China ist eine der ältesten Hochkulturen der Erde. Die ersten Aufzeichnungen zur chinesischen Geschichte liegen mehr als 3500 Jahre zurück. Einem Mythos nach ist ihre Entstehung eng mit dem Wirken der Kaiser Fuxi, Shennong und Huang Di verbunden. Zwar gibt es für ihre Existenz keinen Beleg, doch es wird angenommen, dass sie vor mehr als 5000 Jahren gelebt haben. Die Kultur und die Geschicke des Landes sind bis heute vor allem durch die Volksgruppe der Han-Chinesen geprägt.
Die ältesten Funde menschlicher Überreste und Werkzeuge in China stammen aus der Altsteinzeit und sind mehr als 500.000 Jahre alt. Schon in der Jungsteinzeit begann der Reisanbau am Jangtze und dem Gelben Fluss. Auch Hirse diente als Nahrungsquelle, Wasserbüffel wurden als Zugtiere genutzt und die erste Keramik hergestellt. Die Xia-Dynastie ist die früheste des Landes und geht auf eine Zeit von 2200 bis 1600 vor Christus zurück. Bis zum Beginn der Kaiserzeit vor über 2000 Jahren, wird die Geschichte vor allem durch Eroberungszüge und kriegerische Auseinandersetzungen bestimmt. Erstmals werden Waffen aus Eisen genutzt, Metalle wie Bronze verarbeitet, Münzen gefertigt, Wallanlagen gebaut und Schriftstücke erstellt. Im 4. Jahrhundert vor Christus entwickelte sich der Taoismus, zu dem auch die philosophischen Strömungen des Buddhismus und Konfuzianismus hinzukommen. Bis heute sind die Lehren prägend für die chinesische Sprache und Schrift. Mit der Herrschaft von Kaiser Qin begann der Bau der Großen Mauer. Im Jahre 210 vor Christus wurde er mit der berühmten Terrakotta-Armee beigesetzt. Etwa zu dieser Zeit entstanden indirekt die ersten Handelsbeziehungen zum Römischen Reich, denn viele Regionen entlang der Seidenstraße waren von den Chinesen erobert worden. Bis ins 15. Jahrhundert erwies sich China als führend in der Herstellung von Porzellan, Papier, Seide, Büchern, Stahl und Schwarzpulver.
Mit der Revolution 1911 musste der letzte Kaiser Puyi im Alter von fünf Jahren abdanken. 1912 wurde die Republik China ausgerufen. Im Ersten Weltkrieg unterstützte das Reich der Mitte die französischen Truppen. In den Auseinandersetzungen mit Japan verloren im Zweiten Weltkrieg etwa 20 Millionen Menschen ihr Leben. Zurück blieb auch eine zerstörte Landwirtschaft. Nach dem Sieg der Kommunistischen Partei über die Kuamintang rief Mao Zetong am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China aus. Erstmals erlebte das Land wieder Frieden, Aufschwung und Stabilität. Die überwiegend analphabetisierte Bevölkerung erhielt Bildung, die Rechte von Frauen wurden geschützt und die Mehrehe untersagt. Doch bis 1953 unterbrach ein Krieg mit Korea die Umgestaltung des Landes. Zwei Jahre später fand eine Bodenreform statt, indem die Grundbesitzer enteignet wurden. Auch die Wirtschaft erlebte nach der Verstaatlichung einen rasanten Zuwachs. 1966 war zur Kulturrevolution alles vorbereitet. Mit dem 10 Jahre späteren Tod Mao Zetongs wurde Reichtum in der sozialistischen Planwirtschaft wieder zugelassen. Seitdem wuchs die chinesische Wirtschaft weltweit mit am schnellsten. Der Wandel bisheriger Gesellschaftskonzepte führte 1989 zu einer demokratischen Bewegung, die ihren blutigen Höhepunkt auf dem Platz des Himmlischen Friedens erlebte. Der damalige politische Führer Deng Xiaoping ging gestärkt daraus hervor. Seit seinem Tod 1997 bestimmt eine jüngere Führungsgeneration die Geschichte und Kultur des Landes, zu dem auch Hongkong und Macau in einer Sonderverwaltung gehören.